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Unternehmensnachfolge: Das Loslassen planen
Einer Berechnung des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) zufolge steht zwischen 2010 und 2014 in knapp 110.000 deutschen Familienunternehmen die Übergabe an. Die Unternehmensnachfolge stellt eine komplexe und schwierige Herausforderung für alle Beteiligten dar. Es geht dabei nicht allein um eine ökonomische und juristische Abwicklung, sondern um einen vielschichtigen emotionalen, familiären wie zwischenmenschlichen und persönlichen Klärungsprozeß. Nachfolgeregelungen sind immer starke Eingriffe in die Lebensumstände aller Beteiligten. So sehen sich Senior-Chefs bei der Entscheidung über ihre Nachfolge mit zahlreichen Dilemmata konfrontiert: Übergebe ich die Firma einem meiner Kinder? Wer ist geeignet? Kann ich die begabte Tochter dem ältesten Sohn vorziehen? Wie reagiert meine Familie, wenn ich eine externe Nachfolge favorisiere? Wie lasse ich los und welches neue Betätigungsfeld suche ich mir aus? Auch für den designierten Nachfolger/Nachfolgerin stellt der Übergabeprozeß eine große Herausforderung dar: Will ich die Nachfolge antreten? Reichen meine Qualifikationen? Wie kann ich das Lebenswerk meines Vaters übernehmen und gleichzeitig meinen Ideen folgen, ohne dem Betrieb zu schaden? Erst die Auflösung der persönlichen Dilemmata und emotionalen Verknotungen entscheidet, wie konfliktarm oder konfliktreich eine Unternehmensnachfolge abläuft. Soll eine Nachfolge in Familien gelingen, muß es neben der wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Strategie auch eine psychologische Problemlösung geben. Dabei kann ein neutraler Coach, der den Generationswechsel aktiv begleitet und moderiert, helfen. Es gibt kein Patentrezept für eine reibungslose Übergabe, aber die Empfehlung, sich der Problematik zu stellen und alle verfügbaren Unterstützungen in den Prozeß einzubeziehen. (mo)
Lesen Sie auch: http://www.fr-online.de/wirtschaft/arbeit---soziales/eine-herzenssache-abgeben/-/1473632/4674352/-/view/asFirstTeaser/-/index.html
jetzt drucken Fenster schließenHartmut Stepputtis und Christina Morgenschweis
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